1802
In diesem Jahr wechselt die Loge „Friedrich“ von der „Strikten Observanz“ zum Altenglischen Ritual, der „Schwarze Bär“ bearbeitet weiterhin das Ritual der Großen Landesloge (Zinnendorf). Es besteht weiter eine enge Freundschaft und Verbundenheit der beiden Logen.
1805
Die Loge zieht um ins Haus des Bruders Georg H. Chr. Heiliger am Steintore Nr.3.
1806
Hannover wird von wechselnden Mächten, zunächst von den Franzosen, dann von den Preußen, nach deren Niederlage bei Jena und Auerstedt wieder von den Franzosen besetzt. Als Folge der wechselnden Annektionen wird von den Besatzungsmächten der Kontakt der hannoverschen Logen zur englischen Großloge verboten. Die Loge „Zum Schwarzen Bär“ schließt sich einer der Altpreußischen Großlogen, der Nationalen Großloge „Zu den Drei Weltkugeln“ an. Diese Unterstellung geschieht mit dem Vorbehalt, die ursprüngliche Beziehung zur Großloge von England (UGLE) später wiederherzustellen.
1809
Kehrt die Bauhütte zur UGLE zurück.
1810
Zum Stiftungsfest am 17. März führt die Loge unter ihrem Stuhlmeister Heiliger das Ritual nach F. L. Schröder ein, welches sie nahezu unverändert bis heute bearbeitet.
1813
Zum 31. Mai beschließt die Loge, keine Hochgrade mehr zur Bearbeitung zuzulassen.
1820
Die Loge ist auf 200 Brüder angewachsen.
1821
Die Logen „Friedrich“ und „Zum Schwarzen Bär“ beziehen ein gemeinsames Logenhaus in der Kölbelinger Str.6, in dem sie bis 1857 arbeiten.
1823
Eine Anzahl Mitglieder wird aus der Logenliste gestrichen. Sie zeigten sich laut Protokoll als „(…) lau im Logenbesuch und unpünktlich in der Erfüllung ihrer Verpflichtungen (…).“
1828
Die Großloge von Hannover wird unter dem Patent der Großloge von England gegründet. Der neu gegründeten Großloge unterstellt sich der „Bär“ mit Genehmigung der UGLE und bleibt ihr Mitglied bis zur Auflösung 1868.
Im gleichen Jahr erfolgt die Gründung des Witwencassen-Instituts des „Bären“.
1857
Am 14. Januar nimmt die Loge „Zum Schwarzen Bär“ den hannoverschen König Georg V stellvertretend für alle Logen Hannovers auf. Er übernimmt das Amt des Großmeisters. Als Vorbedingung der Amtsübernahme besteht der Herrscher auf der alleinigen Auf- und Annahme ausschließlich von Christen. An den Feierlichkeiten nahmen 460 Brüder teil. Der damalige Stuhlmeister Br. Heinrich Ludolf Krüger kommentiert die Aufnahme Georgs: „Der König hat den Palast zur Bauhütte und die Bauhütte zum Palast gemacht.“ Von Georg V sind in einem Brief die folgenden Zeilen überliefert: „Ich fühlte, dass ich das Privileg erwerben müsste, von Ihnen ein Bruder genannt zu werden“. Der König besucht den Tempel fünfzehn Mal bis zur preußischen Annexion Hannovers 1866.
Am 15. Januar beziehen die drei Logen „Friedrich zum weißen Pferd“, „Zum Schwarzen Bär“ und „Zur Ceder“ das neue Logenhaus in der Herrenstr.9. Dieses Haus bleibt das Domizil der ältesten und größten Logen Hannovers bis zum Verbot der Freimaurerei durch die Nationalsozialisten bis 1935.
1866
Preußen annektiert Hannover. Am 28. März erlischt die Großloge von Hannover auf Befehl Preußens.
1868
Die Logen „Zum Schwarzen Bär“ und „Friedrich zum weißen Pferd“ unterstellen sich der preußischen Großloge Royal York, genannt zur Freundschaft. Der schwarze Bär tut dies unter der Bedingung, weiterhin das Schröder’sche Ritual bearbeiten zu dürfen.
1871
Die Schwestern – Weihnachtsstiftung wird gegründet, die dritte Stiftung nach der Kranoldstiftung und der Georg-Marienstiftung.
1874
Die Loge feiert ihr einhundertstes Stiftungsfest gemeinsam mit über 500 Brüdern. Br. Kaiser Wilhelm I, Protektor der preußischen Freimaurerei besucht die drei Logen Pferd, Bär und Ceder in Hannover. Später lässt er der Loge „Zum Schwarzen Bär“ sein großes Portrait überreichen (…) „damit ich immer bei den Arbeiten zugegen sein kann.“
1876
Bis 1887 versucht die Großloge diverse Male vergeblich, ihr Ritual (das Fessler’sche Ritual) bei der Loge „Zum Schwarzen Bär“ einzuführen.
1887
Die Logenleitung der „Ceder“ will die Bearbeitung von Hochgraden im Logenhaus erlauben, was von den Brüdern von „Pferd“ und „Bär“ mit der Begründung, dass in diesem Haus nur drei Grade bearbeitet werden, abgelehnt wird.
1888
Im Dreikaiserjahr herrschte vor allem aufgrund des Todes von Kaiser Friedrich III große Trauer unter den Brüdern der Loge „Zum Schwarzen Bär“, denn der Herrscher war ein großer Anhänger der Dreigradmaurerei.
Im gleichen Jahr führen die drei hannoverschen Logen für bedürftige Kinder in Volksschulen ein Milchfrühstück ein. Für über eintausend Schulkinder bedeutete dies allmorgendlich ein warmes Frühstück, bis diese Aufgabe ab 1920 von öffentlichen Stellen übernommen wurde.
1893
Zum Meister vom Stuhl wird Bruder Leonard Körting gewählt, der dieses Amt 30 Jahre, bis 1923 innehat. Von ihm stammt unter anderem der Ausspruch: „Die Loge hat mehrere Mal die Großloge gewechselt, nur einmal das Ritual, niemals aber das Bekenntnis zur reinsten Form des Ausdrucks der freimaurerischen Idee!“